Logo des AERONAUTICUM

"Alles was fliegt – Luftschiffe, Flugzeuge und Hubschrauber über See", so lautet das Motto des Deutschen Luftschiff- und Marinefliegermuseums in Nordholz. Während eines fünftägigen Aufenthalts in Cuxhaven ergab sich dieses Mal die Gelegenheit zum Besuch des Museums. Nicht einmal 20 Kilometer südlich von Niedersachsens nördlichster Stadt entfernt, liegt es direkt an der Zufahrt zum Fliegerhorst Nordholz. Dort ist das Marinefliegergeschwader 3 "Graf Zeppelin" und das Marinefliegergeschwader 5 beheimatet sowie ein ziviler Mitbenutzer, der auf dem Gelände den Sea-Airport Cuxhaven/Nordholz (IATA-Code: FCN) betreibt.

Der Eingangsbereich des AERONAUTICUM

Das AERONAUTICUM wurde im Mai 1997 eröffnet und teilt sich in ein 36.000 m² Außengelände und eine Ausstellungshalle mit 1.000m². Diese gliedert sich in die Ausstellungsbereiche "Fliegen leichter als Luft" und auf der Galerie "Fliegen schwerer als Luft". Die Dauerausstellung "Fliegen leichter als Luft" zeigt die Geschichte der Luftschiffe mit einzigartigen historischen Exponate aus der Zeit, zahlreichen sehr detaillierten Dioramen sowie Dokumenten und Bildern. Schwerpunktthemen dabei sind die Starrluftschiffe vom Typ Schütte-Lanz, der Marineluftschiffplatz Nordholz im Ersten Weltkrieg, die Entwicklung und Rolle der Luftschiffe im Krieg und die kurze Dauer der zivilen Nutzung von Luftschiffen ab den 1920er Jahren bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs.

Die Dauerausstellung "Schwerer als Luft" gibt Einblicke in die historische und technische Entwicklung der See- und Marineflieger seit 1913. Sie bildet den inhaltlichen Hintergrund zu den 18 Großexponaten auf dem 36.000 m² großen Außengelände. Diese Großexponate dokumentieren die technische Entwicklung, die Einsatzzwecke und -bedingungen der Luftstreitkräfte der Marinen in Ost und West seit 1956. Ein Teil der Exponate ist – abhängig von den Witterungsbedingungen – zu bestimmten Zeiten von Innen zugänglich.

Weiteres Highlight ist der Verfahrenstrainer Breguet Br 1150 ATLANTIC – eine nahezu vollständig ausgestattete Trainingszelle für die Schulung der taktischen Besatzungen der Seefernaufklärer. Mit diesem technisch aufwändigen Trainer und Simulator lassen sich auch heute noch die sehr anspruchsvollen Einsatz- und Arbeitsbedingungen der Marineflieger "lebensecht" vermitteln. Weitere ausführliche Informationen zum Verfahrenstrainer sind hier (www.qrz.com/db/dl0aer) zu finden!

In einer Halle am Rande des Museumsgeländes ist das ehemalige Bordflugzeug des Schweren Kreuzers PRINZ EUGEN – eine Arado Ar 196 A-5 – ausgestellt. Das Objekt wird derzeit vom Förderverein "Arado 196 e.V." (www.arado196.de) restauriert und kann mittwochs um 11.30 Uhr bzw. nach Vorabsprache besichtigt werden.

Tagestiefsttemperatur -1°C, Tageshöchsttemperatur +2°C, kaum Wind, kein Regen und keine Sonne wegen dichten Bodennebels. So lautete die Wetterprognose für Nordholz am 20.11.2019. Nicht schön, aber lange kein Grund, nicht zum AERONAUTICUM zu fahren. Fotos kann jeder bei schönem Wetter machen, aber bei diesen Bedingungen hat das Außengelände mit seinen Exponaten bestimmt seinen eigen Reiz. Und so war es schließlich auch (s. u.). Weiterer positiver Effekt war, dass der teils fast schon erbarmungswürdige (äußere) Zustand der Flieger durch die anhaftende Feuchtigkeit und das geringe, nebelbedingte Streulicht kaschiert wurde. Eine Generalüberholung der seit vielen Jahren Wind und Wetter ausgesetzten Exponate wäre dringend erforderlich, damit die Sammlung auch die nächsten Jahrzehnte überdauern kann. Ein riesen Berg an Arbeit für den engagierten Förderverein. Vielleicht könnte ja die Bundeswehr vor Ort ab und zu einmal mit Personal aushelfen? Schön wärs...

(Alle Aufnahmen: Kletzsch)

Weitere Information das AERONAUTICUM in Nordholz:

Deutsches Luftschiff- und Marinefliegermuseum Nordholz e.V.
Peter-Strasser-Platz 3
27639 Wurster Nordseeküste
Tel.: +49 (0) 4741 18190
E-Mail: info@aeronauticum.de
Internet: https://www.aeronauticum.de
oder https://de.wikipedia.org/wiki/Aeronauticum